Wikipedia
Das Web ist das moderne Gedächtnis unserer Gesellschaft. Es ist komplex und häufig verwirrend. Die Wikipedia ist ein strukturierter Teil dieses Gedächtnisses, der uns eine Auswahl dessen bietet was wir Wissen nennen. Hier werden die guten und schlechten Dinge gesammelt die wir machen, ob wir wollen oder nicht.
Das heißt nicht, dass man es nicht beeinflussen kann. Die naheliegende Lösung ist, direkt in den Wikipedia-Artikel zu gehen und die negativen Aspekte zu löschen. Das funktioniert in der Regel nicht.
Die Ziele die Autoren in der Wikipedia verfolgen sind vielfältig. Für Kunstschaffende ist es die Darstellung ihres Werkes, aber auch der Hinweis auf Veranstaltungen. Bildungseinrichtungen präsentieren ihr Angebot und Unternehmen wollen ihr Produkt- und Dienstleistungsportfolio darstellen. Die Interessen können aber auch weitergehen. Diese reichen thematisch von Employer Branding über Sustainability bis Corporate Social Responsibility.
Das ist nachvollziehbar und wird, wenn es aus Sicht der beschriebenen Person oder Organisation geschieht, entfernt.
Die Rolle der Wikipedia
Die Wikipedia nimmt eine zentrale Rolle in der Mediengesellschaft ein. Neben der direkten Nutzung der Webseite werden Inhalte und Strukturen der Wikipedia genutzt, um Ergebnisse von Suchmaschinen zu präsentieren und journalistische Artikel mit Inhalt zu füllen. Als Einstieg in die Recherche dient sie Investoren, Kunden, Geschäftspartnern, Schüler und Studenten.
Wenn in der Wikipedia Artikel erstellt und verändert werden, dann hat das Auswirkungen auf zahlreiche andere Medien. Für Suchmaschinen häufig sogar in Echtzeit. Dies führt dazu, dass 74 % des Traffics der Wikipedia über die Ergebnislisten der Suchmaschinen zugeführt wird.
Im Laufe der Jahre hat sich die Wikipedia zu einer Wissensquelle entwickelt, ohne die wir heute kaum noch auskommen. Sie wird als neutrales Medium wahrgenommen und respektiert.
Einer Studie des Branchenverbandes Bitkom zufolge verwenden 79 % der deutschen Internetnutzer die Wikipedia und 80 % der Wikipedia-Nutzer halten die Inhalte für mindestens „größtenteils verlässlich“.

Die Wikipedia ist anders
Ein kleines Glossar
Die klassische Pressemitteilung, die Imagebroschüre und die bekannten Social-Media-Kanäle wie LinkedIn, Facebook oder Xing haben eines gemeinsam: Sie bieten dem Public-Relations-Experten umfassende, wenn nicht gar vollständige redaktionelle Kontrolle. Dies ist in der Wikipedia nicht so. Hier kann jeder schreiben, sowohl der PR-Mitarbeiter als auch der enthusiastische Schüler oder Wissenschaftler.
Die Art der Inhalte, deren Struktur und Qualität wird nicht durch eine Redaktion im klassischen Sinne festgelegt. Sie werdenbestimmt durch die Regularien die sich das Projekt selbst gesetzt hat.
Unkenntnis oder Missachtung dieser Regeln führt häufig zu Konflikten mit Benutzern, die nicht regelkonforme Bearbeitungen zurücksetzen. In vielen Fällen werden PR-Mitarbeitern die Schreibrechte in der Wikipedia ganz oder teilweise entzogen. Die Einflussnahme auf die enzyklopädische Darstellung wird dadurch erschwert.
Wikipedia intern
Die Wikipedia ist nicht nur das was man als Leser sieht. Hinter den Kulissen wirken zahlreiche Menschen. Sie beschäftigen sich nicht nur mit unterschiedlichen Wissensgebieten, sondern auch mit verschiedenen internen Themen. Sie organisieren sich in Projekten, Redaktionen und Portalen, um die inhaltliche und strukturelle Arbeit zu steuern.
Man kann durchaus von einer Gemeinschaft, einem sozialen Netzwerk sprechen. Dieses ist nicht nur auf die virtuelle Welt beschränkt.
Wie jedes größere Projekt hat auch die Wikipedia geschriebene und ungeschriebene Regeln. Als neuer Autor, ist es wichtig, die Regeln und Prozesse zu verstehen. Dies gilt umso mehr wenn sie eigene Interessen verfolgen.
Als Autor, der Verantwortung für den enzyklopädischen Auftritt seiner Marke übernimmt, werden Sie Teil dieser Gemeinschaft. Wie groß Ihr Engagement dort wird, ist abhängig von dem was Sie erreichen wollen. Die meisten Organisationen beschränken sich darauf, ihren „eigenen“ Artikel einmal zu bearbeiten, in der Hoffnung die Arbeit sei getan. In der Regel jedoch verändern Sie oder Ihre Organisation sich, auf jeden Fall aber werden andere „Ihren“ Artikel bearbeiten und das nicht unbedingt in Ihrem Sinne.
Was Sie wie erreichen können, welche Strategie dafür geeignet ist und welche Benutzer Sie dabei möglicherweise unterstützen können, erarbeiten wir gerne mit Ihnen zusammen.